Geschichte

Lieber Homepage-Besucher wir wollen eine Einsicht vermitteln was neu ist und was von uns mit hoher Sorgfalt weitergepflegt wird.

Veränderungen sind unumgänglich. Die technischen Hilfsmittel halten nicht vor dem Tor zur Alp auf. Doch sind wir bemüht unsere Kultur die bis heute über mehrere Generationen überliefert worden ist, auch best möglichst zu bewahren und an unseren Kinder weitergeben.

Die Anreise: Zu Grossvaterszeiten fuhr man mit dem Trettesel von Altdorf nach Sisikon und dann zu Fuss mit Sack und Pack mind. 3 Stunden langer Marsch zur Spilau. Somit ist heute klar, dass ausser einem Notfall niemand mehr über die ganze Alpzeit nach Altdorf ging. Zum Essen gab es was man auf der Alp selber herstellte plus am Frühjahr hoch getragenen "Polenta" ( trockener Mais ) Kartoffel, Zucker und Kaffee. Heute gibt's das Auto die Luftseilbahn, Transporter und das Motorrad.

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Die Alphütten, waren der Zeit entsprechen einfach eingerichtet. Hinzu behausten viele Personen eine Hütte, da es kinderreiche Familien gab die den ganzen Sommer schulfrei hatten und dazu noch Alpknechte existierten und vielleicht noch ein lediger Onkel der in der Familie integriert wohnte und nicht selten auch noch die Grosseltern. Dazu eine kleines Beispiel wie es mir vom Vater übermittelt wurde. Dabei ist es nicht mal so lange Zeit zurück es war ein Kind wo noch nicht laufen konnte, es musste in einer Holzkiste schlafen. Es war noch so ein kleiner Knabe und brauchte nicht ein grosse Kiste. Die Kiste wurde mit samt Knabe an die Wand gehängt. Die Kiste wurde dann mit samt Inhalt am morgen wenn es das Wetter erlaubt vor die Hütte gestellt. Am Abend wieder rein, am Morgen wieder raus und so weiter!!!!

Die Touristen, es gab nur sehr wenige, benannt wurden sie "F r e m d e" man hielt nicht viel von Ihnen. Berghütten waren noch keine gebaut. Sicher gab man einem Fremden Bleibe und liess in im Heu schlafen. Heutzutage hat sich dies stark verändert. Man lockt das Stadtvolk förmlich hoch, auf die Alpen. Man öffnet sich und möchte auch wirtschaftlich vom Tourismus was profitieren.

Telefon, gab es selbstverständlich nicht. Die nötige Kommunikation war z.B. der "Handknabe". Das waren die so genannten Laufbuben, die den ganzen Sommer schulfrei hatten, der müsste die Nachricht eilig überbringen. Im weitern brauchte man die ?Fole? (Holztrichter) mit dem man die Milch gefiltert hat und am Abend den ?Bätruäf? Alpsegen rufte. (Nebenbei, als Filter im Trichter nahm man Tannen Äste!!!) Mit der ?Fole? brüllte man so stark wie möglich, oder wenn die Distanz gross war Jauchzte man rein, dies ging dann über mehrere Kilometer weit. Ein weiters Mittel war, dies zwar zu späterer Zeit als die ersten Transportbahnen bestanden. Mit einem dicken, kräftigen Knüppel schlug man so fest wie möglich an das Tragseil bis dies am anderen Ende vernehmbar wurde. Und heute???? Gibt?s Handy! Dazu braucht es aber noch den nötigen Empfang der nicht überall besteht.

Personal, da es keine Mechanisierung gab, brauchte man haufenweise Knechte. Vor allem der Transport von der Ware war überaus mühsam. Ein kleines Beispiel wie ein gewöhnlicher Arbeitstag aussah. Morgens früh müsste mit einer ?Holzbräntä? am Rücken zu den Kühen hoch gelaufen werden. Anschliessend mit der von Hand gemolkenen 60 Liter Milch ging es steil zurück zur Alphütte. Nach dem ?z`morgid? (Frühstück) musste der Käse vom vorigen Tag nach Alplen getragen werden. Ca. 90 Minuten runter. Beim Retourweg stapelte man das nötige Brennholz auf die Traggabel. Nach dem ?znini?(Mittagessen), bei schlechtem Wetter Mist austragen wiederum auf dem Rücken mit der Traggabel oder in einer Bräntä. Bei schönem Wetter Wildiheu sammeln und Binggu tragen. Wieder um auf dem Rücken. Nach dem zabig zu den Kühen melken Milch tragen. Ja und heute gibst Motorkarren, Transporter, Töff und so weiter. Unser Hilfspersonal ist fast ausschliesslich aus den Städten die mal Alp erleben möchten.

Folgendes wollen wir mit Überzeugung wie zu alten Zeiten weiterführen. Ist es doch ein Kulturerbe das bis heute bewahrt blieb.

Alpenflora, ist die Grundlage für das Produkt Alpkäse das wir für Euch Konsumenten herstellen. Nur was von unsere Kühe an Düngemittel anfällt wir auf der Alp sorgfältig verteilt. Das Weidegebiet wird jährlich von Unkraut Steinen und Büschen entlastet.

Schindeldächer und Mauerwerke fertigen wir weiterhin bei Sanierungen und Neubauten. Die Holzschindel spalten wir selber aus Fichten Holz das in Riemenstalden gewachsen ist und im Winter gefällt wurde.

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Kühe mit Hörner: Den Umgang mit behornten Kühen hat für Mensch und Kuh jegliche Gefahren. Wir sind uns dies bewusst. Die Kühe selber wissen ihre eigene Waffe für Rangordnung einzusetzen. Mit der jährlichen Pflege des Horns wird die Verletzungen auf ein Minimum reduziert. Bei der Pflege wird das Horn ein wenig zurück gesägt und anschliessend die scharfe Kante abgefeilt. Bei uns Bauern lernt man schon als Kind das Horn als gefährlich einzuschätzen. Die nötige Vorsicht ist ein absolutes Muss. Ist das Horn mal weg gemacht lernt man den Umgang nicht mehr!

Alp Auf- und Abtrieb. Eine Tradition die uns und bestimmt auch unseren Kühen am meisten Hochstimmung bereitet. Wichtig ist, einen 6-7 Stunden langen Marsch ist nur was für fitte Kühe mit nicht zu hohen Milchleistungen. Die grossen Glocken sind nicht wie fälschlicher weise oft angenommen quälerisch für die Kühe. Ohne laufen die niemals solche Distanzen. Die Glocken geben den Rhythmus, den man von Anfang an möglichst langsam hält. Für jede Kuh gibt es die passende Glocke. Die älteren Damen die leichten, denjenigen die nicht gut den Rhythmus läuten, die kleineren und den Top fitten die grossen mit tiefen Ton. Beim Abtrieb wird jede Kuh mit Tannzweigen und Blumen bekränzt.

Familienbetrieb, nur so ist es möglich eine Alp in der Grösse weiterhin wirtschaftlich zu nutzen.

Der Betruf

wie er unter den Älplern genannt wird, ist ein tägliches Abend-und Dankgebet das in Text und Melodie von Alp zu Alp verschiedenartig ist. Der obige, den auf der Spilau-Seeli Alp gerufen wird, wurde erst im Jahr 1995 in Textform festgehalten. Er wurde über mehrere Generationen vom Vater zu Sohn weiter gegeben.